Amtliche Meldung

Informationen rund um den Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner wird auch in diesem Jahr wieder für Schlagzeilen sorgen. In den nächsten Wochen und Monaten wird die Stadt Mayen immer wieder Vorkehrungen gegen den Eichenprozessionsspinner treffen müssen. Er wird an Eichen, die an sonnigen Stellen stehen, immer anStamm und Ästen zu finden sein. Der Eichenprozessionsspinner hat sich in den letzten Jahren aufgrund der gestiegenen Temperaturen von Süden her ausgebreitet und lebt inzwischen in Großteilen von Rheinland-Pfalz.

Dieser Schädling ist nicht nur für die Eiche selbst, sondern auch für den Menschen schädlich. Der Kontakt mit den “Brennhaaren” der Raupe kann bei Menschen zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen führen und sollte daher unbedingt vermieden werden. Zu den Begleiterscheinungen zählen Schwindelgefühl, Fieber und Müdigkeit. Je nach Heftigkeit der allergischen Reaktion sollten Betroffene einen Arzt konsultieren. Abstandhalten zu den Raupen ist darum der beste Selbstschutz.

Die durch ihre Brennhaare wehrhaften älteren Raupen haben nur wenige natürliche Feinde. Allerdings sind die Tiere in anderen Stadien deutlich leichter angreifbar: Die jungen Raupen werden von Meisen und anderen Vögeln, von Florfliegenlarven oder verschiedenen Käfern gefressen sowie von Schlupfwespen, Brackwespen und Raupenfliegen parasitiert. Die erwachsenen Nachtfalter sind im Spätsommer eine leichte Beute für Fledermäuse.

Es scheint möglich zu sein, so zeigt ein Versuch in den Niederlanden, den Bestand der Eichenprozessionsspinner ohne Gift kleinzuhalten und zugleich die Artenvielfalt und damit die Lebensqualität auch für uns Menschen zu erhöhen. Insbesondere entlang von Eichenalleen und an Stellen mit Eichenbestand sollten blühende Flächen mit heimischen insektenfreundlichen Pflanzen angelegt werden. Mit Nistkästen für Meisen kann man einen der wichtigsten natürlichen Feinde unterstützen – Meisen können an einem Tag mehrere 100 Raupen an ihre Jungen verfüttern. Auch Rotkehlchen, Heckenbraunellen und weitere Singvögel, die vor allem in Sträuchern und Gebüsch nisten, fressen die jungen Raupen. Diese Vögel kann man durch Pflanzen von heimischen Gehölzen und das Anlegen von dichtem Strauchwuchs unterstützen.

Die Stadt Mayen hat in diesem Jahr bereits 20 weitere Maisenkästen besorgt, womit schon Erfolge erzielt werden konnten und so bisher Vorfälle von einem Befall vorgebeugt werden konnte.

Flachkästen für Fledermäuse sollten nicht direkt an Eichen, sondern an anderen Baumarten oder an Hauswänden in der direkten Umgebung angebracht werden, da die Raupen des Eichenprozessionsspinners diese gern als Tagesverstecke nutzen.

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